Die Bewerbungsphase kann nervenaufreibend sein – besonders wenn es um das Anschreiben geht. Dieses Dokument ist oft die erste Berührung zwischen dir und deinem potenziellen Arbeitgeber und entscheidet maßgeblich darüber, ob deine Bewerbung in die engere Auswahl kommt. Mit den richtigen Strategien und ein wenig Vorbereitung kannst du jedoch ein überzeugendes Anschreiben erstellen, das deine Chancen deutlich erhöht.
Die Bedeutung eines durchdachten Anschreibens
Ein gut formuliertes Anschreiben ist mehr als nur eine Formalität. Es ist deine Chance, aus der Masse hervorzustechen und deine Persönlichkeit zu zeigen. Personalverantwortliche erhalten täglich zahlreiche Bewerbungen und müssen schnelle Entscheidungen treffen. Dein Anschreiben sollte daher präzise, relevant und authentisch sein.
Studien zeigen, dass Bewerbende durchschnittlich nur 60 Sekunden Zeit haben, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Diese kurze Zeitspanne muss optimal genutzt werden. Dabei geht es nicht darum, alle deine Qualifikationen aufzulisten – dafür ist der Lebenslauf da. Das Anschreiben sollte vielmehr eine Brücke schlagen zwischen deinen Fähigkeiten und den Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle.
Eine häufige Fehlannahme ist, dass ein allgemeines Anschreiben für mehrere Bewerbungen verwendet werden kann. Dies ist jedoch kontraproduktiv. Jedes Unternehmen hat eine eigene Kultur und spezifische Anforderungen, auf die du gezielt eingehen solltest.
Schnell-Checkliste für dein Anschreiben:
- Individuelle Anpassung an Stelle und Unternehmen
- Klare Struktur mit Einleitung, Hauptteil und Schluss
- Bezug auf konkrete Stellenanforderungen
- Fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik
- Professionelle, aber persönliche Sprache
Der perfekte Aufbau: So strukturierst du dein Anschreiben
Die Struktur deines Anschreibens sollte logisch und übersichtlich sein. Beginne mit einem aussagekräftigen Einstieg, der Interesse weckt. Vermeide Standardfloskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich…“ – diese langweilen und signalisieren mangelnde Kreativität.
Ein gelungener Einstieg könnte sein: „Die in Ihrer Stellenausschreibung beschriebenen Herausforderungen im Bereich Projektmanagement decken sich perfekt mit meinen bisherigen Erfahrungen bei der erfolgreichen Leitung interdisziplinärer Teams.“
Im Hauptteil solltest du dann gezielt auf die Anforderungen der Stelle eingehen und anhand konkreter Beispiele zeigen, wie deine Erfahrungen und Fähigkeiten dazu passen. Nutze hierbei den sogenannten „PAR-Ansatz“ (Problem-Aktion-Resultat): Beschreibe eine Herausforderung, deine Herangehensweise und das positive Ergebnis.
Beispiel: „Bei meinem vorherigen Arbeitgeber stand das Marketing-Team vor der Herausforderung, die Online-Präsenz mit begrenztem Budget zu verbessern. Ich entwickelte eine Content-Strategie, die auf organisches Wachstum durch gezieltes SEO setzte. Innerhalb von sechs Monaten konnten wir die Besucherzahlen um 45% steigern und die Conversion-Rate verdoppeln.“
Die richtige Tonalität finden
Die Sprache deines Anschreibens sollte professionell, aber nicht steif wirken. Vermeide übermäßig komplizierte Formulierungen und Fachbegriffe, die nicht zum Kontext passen. Gleichzeitig solltest du nicht zu lässig auftreten – finde die Balance zwischen Professionalität und Persönlichkeit.
Eine gute Faustregel ist: Schreibe so, als würdest du mit einem respektierten Kollegen sprechen, nicht mit einem engen Freund oder einem strengen Professor. Authentizität ist wichtig, aber behalte den geschäftlichen Kontext im Hinterkopf.
Vergleich: Zu formell vs. Angemessen
Zu formell: „In Anbetracht meiner umfangreichen Erfahrung im Bereich der digitalen Marketingstrategien sowie meiner ausgeprägten analytischen Fähigkeiten sehe ich mich in der Position, einen signifikanten Mehrwert für Ihr Unternehmen zu generieren.“
Angemessen: „Mit meiner fünfjährigen Erfahrung in digitalem Marketing und meiner Stärke in der Datenanalyse kann ich Ihrem Team helfen, messbare Erfolge zu erzielen und neue Zielgruppen zu erschließen.“
Achte auch auf positive Formulierungen und aktive Verben. Statt „Ich war verantwortlich für…“ klingt „Ich koordinierte/entwickelte/optimierte…“ dynamischer und zeigt mehr Initiative.
Personalisierung: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein personalisiertes Anschreiben zeigt, dass du dir Zeit genommen hast, das Unternehmen zu recherchieren und verstehst, was gesucht wird. Beziehe dich auf die Unternehmenskultur, aktuelle Projekte oder Herausforderungen der Branche.
Nenne deinen Ansprechpartner beim Namen, wenn möglich. „Sehr geehrte Damen und Herren“ sollte die letzte Option sein – recherchiere lieber, wer die Personalabteilung leitet oder für die Stelle verantwortlich ist. Ein kurzer Anruf beim Unternehmen kann hier oft weiterhelfen.
Zeige auch, warum genau dieses Unternehmen dich interessiert. Was hat dich an der Firmenphilosophie oder den Produkten begeistert? Diese persönliche Note kann den entscheidenden Unterschied machen.
Der überzeugende Abschluss
Der letzte Absatz deines Anschreibens sollte einen positiven Ausblick geben. Vermeide passive Formulierungen wie „Ich würde mich über eine Einladung freuen“. Zeige stattdessen Initiative: „Gerne stelle ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch vor, wie ich zur Weiterentwicklung Ihres Teams beitragen kann.“
Beende dein Anschreiben mit einer höflichen, aber selbstbewussten Grußformel. „Mit freundlichen Grüßen“ ist der Standard, aber auch Varianten wie „Mit besten Grüßen“ sind angemessen. Vergiss nicht, das Dokument zu unterschreiben – bei digitalen Bewerbungen kannst du deine Unterschrift einscannen.
Expertentipps für den letzten Schliff:
- Lass dein Anschreiben von jemandem Korrekturlesen, der die Sprache gut beherrscht
- Halte dich an eine Seite – Personalverantwortliche haben wenig Zeit
- Verwende dasselbe Layout und dieselbe Schriftart wie in deinem Lebenslauf
- Speichere das Dokument als PDF, um Formatierungsprobleme zu vermeiden
- Benenne die Datei sinnvoll, z.B. „Anschreiben_VornameNachname_Position“
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Ein überzeugendes Anschreiben entsteht nicht nur durch die richtigen Inhalte, sondern auch durch das Vermeiden klassischer Fehler. Diese können selbst bei qualifizierten Bewerbenden zum schnellen Ausscheiden führen.
Rechtschreib- und Grammatikfehler sind absolute Tabus. Sie signalisieren mangelnde Sorgfalt und Professionalität. Nutze Rechtschreibprogramme, aber verlasse dich nicht ausschließlich darauf – sie erkennen nicht alle Fehler, besonders bei ähnlich klingenden Wörtern.
Ein weiterer häufiger Fehler ist das Kopieren von Musteranschreiben aus dem Internet. Personalverantwortliche erkennen Standardtexte sofort und werten sie als Zeichen von Desinteresse und mangelnder Motivation. Inspiriere dich gerne an Vorlagen, aber formuliere den Text anschließend in deinen eigenen Worten.
Vermeide auch übertriebene Selbstdarstellung ohne konkrete Belege. Aussagen wie „Ich bin die perfekte Besetzung für diese Position“ wirken ohne spezifische Beispiele anmaßend. Zeige stattdessen durch konkrete Erfolge und Erfahrungen, warum du gut geeignet bist.
Digitale Bewerbungen: Besonderheiten beachten
In der heutigen Arbeitswelt sind digitale Bewerbungen Standard. Hierbei gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Bei E-Mail-Bewerbungen sollte die Betreffzeile informativ sein und die Stellenbezeichnung sowie gegebenenfalls die Referenznummer enthalten.
Der E-Mail-Text selbst sollte kurz und prägnant sein – das eigentliche Anschreiben kommt als Anhang. Achte darauf, alle Dokumente als PDF zu verschicken und sinnvoll zu benennen. Eine chaotische Dateistruktur wirkt unprofessionell.
Bei Online-Formularen hast du manchmal nur begrenzt Platz für dein Anschreiben. Konzentriere dich in diesem Fall auf die wichtigsten Punkte und halte dich strikt an die vorgegebene Zeichenzahl. Qualität geht hier klar vor Quantität.
Immer mehr Unternehmen nutzen zudem Bewerbungsmanagementsysteme mit automatisierter Vorauswahl. Achte darauf, relevante Keywords aus der Stellenausschreibung zu verwenden, um diese Filter erfolgreich zu passieren.
Mit diesen Tipps und einer sorgfältigen Vorbereitung steht deinem überzeugenden Anschreiben nichts mehr im Weg. Nimm dir die nötige Zeit, denn diese Investition zahlt sich aus – ein gelungenes Anschreiben kann der entscheidende Schritt zu deinem Traumjob sein.

Heeey, ich bin Vinc ich bin vor kurzem mit meinem Studium in Medienpsychologie fertig geworden und habe jetzt meinem Ersten Job in einer Marketing Agentur angenommen. In meiner kurzen Karriere durfte ich allerdings schon viel lernen. ich möchte euch beibringen wie IHR besser und erfolgreicher lernen könnt. Freut euch auf meinen Content! Stay tuend!